Windenergienutzung in Schigebieten

Evaluierung der Strombereitstellung und Verbreitung der Ergebnisse

Kurzbeschreibung

Status

abgeschlossen

Kurzfassung

Eine sichere, nachhaltige und sozial verträgliche Energieversorgung steht seit Jahrzehnten im Mittelpunkt der österreichischen Energiepolitik. Für die österreichische Bundesregierung zählt die Sicherstellung einer nachhaltigen Energieversorgung zu den zentralen Herausforderungen der kommenden Jahre und Jahrzehnte.

Als Konsequenz daraus basiert Österreichs Energieversorgung heute auf einem ausgewogenen Energieträger-Mix und ist durch die hohe Bedeutung erneuerbarer Energieträger gekennzeichnet.

2006 waren in Österreich 607 Windkraftanlagen mit einer Gesamtkapazität von 964,5 MW installiert. In der Steiermark befinden sich derzeit 33 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 51,3 MW in Betrieb. Der Großteil der übrigen Anlagen ist in den windbegünstigten Bundesländern Niederösterreich und dem Burgenland installiert.

Die Windkraftanlage Salzstiegl ist Österreichweit die erste Anlage die in einem Schigebiet errichtet wurde und dieses mit Strom aus Windenergie versorgen soll. Somit stellt das Schigebiet Salzstiegl ein Vorzeigeprojekt für österreichische LiftbetreiberInnen dar.

Aus energietechnischer Sicht ist eine hundertprozentige Stromversorgung des Schigebietes am Salzstiegl aus der Windkraft alleine nicht gegeben. Während in den Sommermonaten fast der gesamte produzierte Strom in das öffentliche Netz gespeist wird und kaum Strombezug vorhanden ist, wird während der Wintermonaten immer wieder Strom bezogen. Besonders in Zeiten, in denen die Beschneiungsanlage in Betrieb ist kann der große Energieverbrauch durch die Windkraftanlage nicht gedeckt werden.

Geht man davon aus, dass eine 100%-ige Stromversorgung aus der Windkraftanlage einem Ökologisierungsgrad von 100 % entspricht, so kann davon ausgegangen werden, dass in der Winterperiode der Grad der Ökologisierung bei rund 45 % liegt. Für das Sommermonat kann angenommen werden, dass der Ökologisierungsgrad bei rund 95 % liegt.

In Zukunft ist ein weiterer Ausbau der Windenergie am Salzstiegl in Kombination mit einem Pumpspeicherkraftwerk geplant. Mit diesem Konzept soll dann eine weitgehende Selbstversorgung des Schigebietes gewährleistet sein.

Ein wesentlicher Teil des daWindSchi Projektes war auch eine Umfrage in den Schigebieten Lachtal und Salzstiegl zum Thema Windenergie. Ziel der Befragung war es, die Meinungen und die generelle Einstellung zu Windkraftanlagen in Schigebieten unter den Touristen und Touristinnen zu erheben.

Das Ergebnis dieser Umfrage ist, dass die Akzeptanz der Windkraftanlagen Salzstiegl/Lachtal sehr hoch ist. Der Großteil der Befragten hat eine äußerst positive Einstellung gegenüber der Windkraft, auch im alpinen Bereich. Die Windkraft gilt nach der Sonnenenergie als beliebteste Energieform. Geschätzt werden vor allem die ökologische Stromerzeugung und Umweltfreundlichkeit der Anlage. Ein weiterer Ausbau von Windkraftanlagen in Schigebieten liegt im Interesse der Touristen und Touristinnen.

Weiters zeigte die Umfrage, dass das Interesse an erneuerbaren Energien sowie Energiesparen generell sehr hoch ist. Strategien wie "Investition in Alternativenergien" sowie "Energiesparen und Effizienz fördern" fanden bei beinahe allen Befragten Zustimmung. Auch bei den Kraftwerken geht die Tendenz eindeutig in Richtung erneuerbare Energien. Fossile Kraftwerke sowie Atomkraftwerke werden als zukünftige Energieform abgelehnt.

Um die Ergebnisse der Touristenbefragung und die Möglichkeiten der Nutzung der Windkraft im alpinen Raum zu verbreiten, wurde als Teil des Gesamtprojektes ein Workshop für LiftbetreiberInnen am Salzstiegl abgehalten.

Derzeit gibt es in Österreich 316 Schigebiete. Unter der Annahme, dass ca. 10 % der österreichischen SchiliftbetreiberInnen dem Projekt Salzstiegl folgen und jeweils einen WKA mit 1,5 MW errichten würden (~32 Schigebiete = 32 Anlagen), könnten jährlich rund 96 GWh Strom aus Windkraft in österreichischen Schigebieten erzeugt werden. Angenommen, dass eine Windkraftanlage jährlich soviel CO2 einspart wie 1500 PKW jährlich ausstoßen (Quelle: igwindkraft; 10.12.2008), dann könnte mit 32 Anlagen soviel CO2 eingespart werden, wie 48.000 PKW im Jahr ausstoßen.

Das Projekt daWindSchi - Windenergienutzung in Schigebieten zeigt, dass das Potential für die Windenergienutzung in österreichischen Schigebieten groß ist und auch die Touristen und Touristinnen einem Ausbau der Windkraft in Schigebieten positiv gegenüber stehen.

Publikationen

Windenergienutzung in Schigebieten daWindSchi

Schriftenreihe 59/2009 O. Frühwald, Herausgeber: BMVIT
Deutsch, 59 Seiten

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Projektbeteiligte

Projektleiter

DI (FH) Otmar Frühwald
ecowatt erneuerbare energien gmbh

Projekt- und Kooperationspartner

  • Landesenergieverein Steiermark
  • Leitner AG

Kontaktadresse

ecowatt erneuerbare energien GmbH
Bahnhofstraße 22/2
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